Leona Lewis - Spirit

Leona Lewis - Spirit
VÖ: 25.01 2008


Alle anderen werden es schwer haben im Pop-Jahr 2008! Denn Leona Lewis kündigt bereits im Januar einen hochkarätigen Anwärter auf das Album des Jahres an. Auf der Höhe von Christina Aguileras legendärem "Stripped" debütiert die 23-Jährige, die 2006 als Superstar die britische Talentshow X-Factor gewinnt.
Ein gewaltiges Stimmvolumen, eine schier unglaubliche Ausdruckskraft, Ohrwurm-Hooks und technische Erhabenheit wirft sie in die Waagschale. Das alles tummelt sich in einem Haufen ausgefuchster Pop-Kompositionen, die (fast) allesamt das Zeug zur Singleauskopplung haben. Was will man mehr als soulaffiner Popmöger?

Die ersten Sekunden des Openers "Bleeding Love" kratzen mit einem wirklich geilen Orgelsound wohlig an den Gehörnerven und machen Lust auf alles Kommende: die Stimme der Protagonistin und das einsetzende Low-Fi-Drum halten, was die ersten Sekunden versprechen. Und, dieser kleine Gefühlsausbruch sei gestattet, die Bass-Drum ist einfach der Hammer!

"Bleeding Love", die erste Singleauskopplung, die kompositorisch auf die Kappe von Ryan Tedder (One Republic) geht, tummelt sich seit dem Erscheinungsdatum zu Recht in den Top Ten, denn ihre gesangliche und emotionale Bandbreite spielt Lewis ab der ersten Note voll aus. Ein Jahr lang arbeiten Leona Lewis, Simon Cowell (Westlife) und die Produzentenlegende Clive Davis (Santana, Bruce Springsteen, Alicia Keys) an den Songs, bevor sie uns ihre wohlgeformten Melodien um die Ohren brezeln.

Gesegnet mit einem wirklich unglaublichen Stimmumfang und einer Gestaltungskraft, bei der technische Virtuosität als selbstverständliche Voraussetzung fungiert, singt uns Leona Lewis von Beginn an in Faszination, Erregung, Verzweiflung, Freude ... in alle jene Gefühlsebenen, die das menschliche Dasein so mit sich bringt.

Die Ad-Libs sind dabei in jedem Song das Tüpfelchen auf dem i. Der klassisch Ausgebildete würde von "Kadenzen voll brillanter Schönheit" sprechen. Wir Normalsterblichen sind einfach fasziniert von ihrer Ausdruckskraft.

Mit "Homeless" führt Lewis ihr Balladen-Können erstmals vor Ohren. Hier spielen naturgemäß die gesanglichen Melodievariationen eine bedeutende Rolle und Leona Lewis kostet die Freiheit zu Formen voll aus. Auf Albumlänge haut sie mit insgesamt sieben balladesken Songs ordentlich in die liebestrunkene Kerbe. Die eine oder andere Nummer schrabbelt dabei jedoch knapp an der Kategorie 'Melodien für Millionen' vorbei, besonders gegen Ende der Laufzeit wird die Harmonie-Soße etwas zu dick.

Damit kommen wir zum einzigen Kritikpunkt, den "Spirit" bereit hält: Kompositorisch ist auf dem gesamten Album alles in reinster Ordnung. In so reiner Ordnung, dass alle 13 Lieder ganz weit vorne im Songbook 2008 rangieren. Und dennoch: Mit ihrer Perfektion folgen die Songs allzu eng dem amerikanisch inspirierten Kompositionshandbuch für Top-Ten-Songs. Oder anders gesagt: Die Dinger sind einfach so abartig gültig, dass einem angst und bange wird. "Spirit" wird eine gewichtige Rolle im Popjahr 2008 spielen.
 
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